„… du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes“ . Dieses Wort aus Lukas 9, Vers 60 war Grundlage des Neujahrsgottesdienstes in Sindelfingen, den Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, durchführte.
Fast 1200 Gläubige aus allen Gemeinden des Kirchenbezirks konnten in der Kirche in Sindelfingen und per Bild- und Tonübertragung in die Kirche in Böblingen an diesem Gottesdienst teilnehmen.
Zu Beginn übermittelte der Bezirksapostel die Neujahrsgrüße des obersten Geistlichen der Neuapostolischen Kirche International, Stammapostel Dr. Wilhelm Leber. Weiter machte der Bezirksapostel bewusst, dass es an Neujahr trotz aller Wünsche und Hoffnungen auch Befürchtungen für das Jahr gibt. Mit dem Wort aus Maleachi 3, Vers 16: „Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander…“ bat er um Verständnis und Fürsorge untereinander. Der Friede Jesu solle in jedes Herz einkehren können.
Aus einem Brief, den die Kinder der Gemeinde Sindelfingen vorab an den Bezirksapostel geschrieben hatten, zitierte er den Wunsch eines Kindes, am Glaubensziel aller neuapostolischen Christen, der Wiederkunft Jesu Christi, dabei sein zu können. Dieser Wunsch sollte bei jedem Gläubigen tief in der Seele stehen. Wer das Ziel erreichen will, muss in die Nachfolge treten und in der Nachfolge bleiben.
Mit den Worten „Vom Ernst der Nachfolge“ ist der Bibelabschnitt überschrieben, aus dem das Bibelwort stammt, das dem Gottesdienst an Neujahr zugrunde liegt. Hier sagt einer, er möchte nachfolgen und Jesus macht deutlich, dass man sich auf das Nachfolgen einlassen und alle anderen Dinge zur Seite stellen muss. Ein anderer möchte zunächst den letzten Dienst an seinem verstorbenen Vater verrichten. Doch Jesus spricht zu ihm: „Lass die Toten ihre Toten begraben“ (Lukas 9, Vers 60) und fordert ihn dazu auf, das Reich Gottes zu verkündigen.
Wie können wir heute das Reich Gottes verkündigen? Der Bezirksapostel sagte in seiner Predigt dazu, dass es auf das Wort, das Werk und das Wesen jedes einzelnen ankommt. Dies können wir durch das Wort und die Gnade Gottes, die wir in den Gottesdiensten empfangen, lernen. Keiner von uns kann vollkommen das Wesen Jesu annehmen, aber die Bemühung, ihm gleich zu werden, wird belohnt. In den Mittelpunkt der Wortverkündigung stellte der Bezirksapostel vier Wesenszüge des Herrn Jesu:
Der Leiter des Apostelbereichs Tübingen, Apostel Wolfgang Bott, und sein Stellvertreter, Bischof Georg Kaltschmitt, wurden zur weiteren Wortverkündigung gerufen. Der Apostel betonte, dass der Dienst am Nächsten immer wechselseitig erfüllt werden muss. Das Gespür für die innere Befindlichkeit des Gegenübers sollte auch zwischen jeder Gemeinde und dem Gemeindevorsteher vorhanden sein. Der Bischof erläuterte, dass das Reich Gottes überall dort sei, wo Gott regiert.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von einem Orchester und einem gemischten Chor, der aus allen Gemeindechören des Kirchenbezirkes gebildet wurde. Vor der sakramentalen Handlung des Heiligen Abendmahls stimmten das Orchester, Klavier, Violine und Sprechstimme mit der Komposition „Schenk deinen Frieden“ von Sigi Hänger die Gemeinde auf den Höhepunkt des Gottesdienstes ein. Das Stück „Zu Jesu Füßen“, vorgetragen von Orgel und Klarinette, bereitete auf die bewegenden Momente des Abendmahls im Gedenken an die Entschlafenen vor.