Die Schwaben haben nicht nur eine Kehrwoche, die Steigerung heißt Markungsputzete. Sie wird an vielen Orten in Baden-Württemberg, wenn der letzte Schnee sich verzogen hat, auf der Gemarkung einer Gemeinde durchgeführt. Achtlos in der Natur Weggeworfenes, Müll und Unrat wird dabei an einem Samstagvormittag von ehrenamtlichen Helfern von Gemeindeorganisationen, Vereinen und Kirchen aufgesammelt und sauber entsorgt.
In diesem Jahr hatten sich auch die Mitlieder der Neuapostolischen Kirchengemeinde Grafenau vorgenommen, im März 2018 an der dortigen Markungsputzete teilzunehmen. Fünf Erwachsene und drei Kinder aus Döffingen und Dätzingen - viele Gemeindemitglieder kommen auch aus weiteren umliegenden Ortschaften - fanden sich um 9 Uhr am gemeinsamen Treffpunkt in Grafenau ein. Begeisterung löste schon das Fahrzeug aus, dem die keine Gruppe zugeteilt wurde: Ein historischer Schlepper der Marke Fordson Dextra und sein ortskundiger Schlepperführer Reinhold waren die Transport-Begleiter für diesen Tag.
Gesammelt wurde vom Döffinger Ortskern ausgehend bis in den nahen Wald, vom Friedhof bis zum historischen Ulrichdenkmal. Mal zu Fuß, mal mit dem Schlepper zum nächsten Sammelpunkt - so verging der Morgen wie im Flug. Bei strahlendem Wetter und guter Laune hatten die aktiven Markungsputzer trotz der Arbeit viel Spass miteinander.
Gut für die Umwelt, dass in diesem Jahr gar nicht so viel Unrat aufzusammeln war. Was aber aufgesammelt wurde, wurde auf dem Hänger am Schlepper deponiert und anschließend von der Gemeinde korrekt entsorgt. Dabei wunderten sich selbst die Kinder so manches Mal, was einige Zeitgenossen so in der Natur entsorgen.
Am Ende gab es - von der Ortsgemeinde spendiert - ein üppiges Vesper, so dass alle wieder gut gestärkt nach Hause ziehen konnten.