3. März 2007 - Neuapostolische Kirche Sindelfingen.
Rund 60 Interessenten fanden sich an diesem Abend um 19:00 Uhr in unserer Kirche in Sindelfingen ein, um einmal das Instrument Orgel – im speziellen natürlich unsere Sindelfinger Orgel – etwas näher gebracht zu bekommen.
Durch den Abend führte Priester Gunnar Leonhardt aus der Gemeinde Sindelfingen. Er stellte im ersten Teil des Abends zunächst die Orgel im Allgemeinen vor. Ihre Geschichte und die Hintergründe, die Mechanik der Luftzufuhr und die Funktionsweise einer Pfeife, ihre Anordnung am Spieltisch und die der Pfeifen „hinter den Kulissen“.
Danach wurde anhand der Sindelfinger Orgel das Klangspektrum, sowie die verschiedenen Register und ihre Kopplungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt gestellt. Nacheinander erklärte Priester Leonhardt die 22 klingenden Register – verteilt auf Hauptwerk, Schwellwerk und Pedalwerk – der 1996 von einer Südafrikanischen Firma erbauten Sindelfinger Orgel, die insgesamt mit 1528 Pfeifen ausgestattet ist. Zu jedem Register gab uns Dirk Bendler aus der Gemeinde Sindelfingen ein Klangbeispiel, wodurch man das ganze Spektrum und verschiedenste Klangfarben heraushören konnte.
Im zweiten Teil des Abends sollte dann genau das vertieft werden, wozu eine Orgel überhaupt da ist: Musik! Einige ausgewählte Werke wurden – unterteilt in Epochen – von den Sindelfinger Organisten Dirk Bendler, Jochen Rowas und Jochen Greiner vorgetragen.
Es begann Dirk Bendler mit der Epoche der Renaissance / Frühbarock mit einem Auszug dreier Stücke aus einer Sammlung weltlicher Tänze unter dem Titel „Terpsichore“ von Michael Praetorius. Daraus zu hören waren Spagnoletta, Pavane de Spaigne und Ballet du coqs.
Stellvertretend für den Barock wurde das Präludium und die Fuge B-Dur zum Besten gegeben. Bei diesem Werk kann man bis heute nicht definitiv sagen, wer es erschaffen hat.
Für die Epoche der Romantik stellte anschließend Jochen Greiner das Finale der 6. Orgelsonate – Andante in D-Dur – von Felix Mendelssohn Bartholdy vor.
Für die französische sinfonische Orgelmusik und die Spätromantik setzte sich Jochen Rowas an den Spieltisch und ließ Offertoire von César Franck und ein Choralvorspiel zu „Christus, der uns selig macht“ von Marcel Dupré erklingen.
Den Abschluss bildete dann wieder Dirk Bendler mit der Epoche der Moderne, aus der wir „Dialogue sur les mixtures“ von Jean Langlais hörten. Damit war die Orgel(vor)führung beendet. Es war eine gelungene Veranstaltung mit einer schönen Mischung aus allgemeinen und spezifischen Informationen zum Thema Orgel und musikalischen Beiträgen.